Was ist wirklich wichtig bei einem Beamer?
Ein informativer Überblick für Einsteiger
Steht man vor dem Beamerkauf, hat man die Qual der Wahl, die von den Herstellern nicht gerade erleichtert wird: In den Herstellerumschreibungen finden sich nur wenige belastbare technische Daten und wenig überraschend fallen diese auch stets inflationär hoch aus.
Kurzum: Einen Projektor ausschließlich nach den „Specs“ zu kaufen, führt selten zum gewünschten Erfolg. Als Einstiegshilfe geben wir in diesem Special einen kleinen Überblick über die wichtigsten Projektoren-Eigenschaften und Anforderungen beim Einsatz im Heimkino.
Chassis / Aufstellung / Lautstärke
Bevor der Großbildgenuss beginnen kann, muss der Projektor installiert werden, meistens im Wohnraum. Diese praktischen Aspekte sind dabei zu berücksichtigen:
Der richtige Abstand
Projektoren benötigen für jede gewählte Bildgröße einen gewissen Mindestabstand, der auf das Wohnzimmer abgestimmt sein sollte. Bestimmt wird er von dem Projektionsverhältnis und den Zoombereich.
Ein Verhältnis von 2:1 bedeutet z.B., dass der Mindestabstand für die gängige Bildgröße von 2,5m stattliche 5m beträgt (2x2,5m). Hinzu kommt die Tiefe des Projektors, so dass der Raum mindestens 5,5m lang sein müsste, was für hiesige Verhältnisse schon meist über dem Limit liegt. Ein guter Projektor verfügt daher über einen Zoombereich zwischen 1,3:1 und 2,3:1 und kann so bereits aus geringen Abständen angemessen große Bildbreiten projizieren, aber auch auf große Räume auf Wunsch angepasst werden. Zoombereich und Projektionsverhältnis findet man stets in den technischen Daten eines jeden Modells.
Optischer Lensshift
Ebenfalls wichtig ist die Höhe der Montage, sie erfolgt meist unter der Decke. Um verschiedene Raumhöhen auszugleichen sollte ein Projektor über einen vertikalen Lensshift verfügen, der das Bild optisch ohne Qualitätsverlust verschieben kann. Je großer der Lensshift, desto mehr Ausgleich ist möglich.
Der Lensshift-Spielraum wird in Prozent im Verhältnis zur Bildhöhe angegeben. Ein Lensshift von 50% bedeutet z.B., dass das Bild um eine halbe Höhe nach oben bzw. unten verschoben werden kann. Bei einer Bildhöhe von 1,5m lässt sich so zum Beispiel ein vertikaler Ausgleich von 75cm erzielen. Manchmal kann der Projektor auch horizontal nicht zentriert vor der Leinwand platziert werden, dann benötigt man zusätzlich einen horizontalen Lensshift.
Lautstärke
Ein Projektor „bewegt“ große Lichtmengen und braucht daher eine effektive Kühlung per Luft. Dies zieht unweigerlich Luftgeräusche mit sich. Je besser die Luftkanäle des Projektors optimiert sind, desto leiser arbeitet er. Leider kann man den Herstellerangaben bei der Lautstärke (in dB) meistens nicht trauen und vergleichen, zu unterschiedlich sind die Messmethoden. Empfindliche Gemüter kommen daher leider nicht darum herum, selbst probezuhören oder objektive Tests vor dem Kauf zu studieren.
Bildqualität
Soweit die praktischen Aspekte der Beamer-Installation, kommen wir nun zur eigentlichen Bildqualität….
Helligkeit
Die Helligkeit (Lumen) eines Projektors wird von den Herstellern oft als das Verkaufsargument schlechthin beworben, ähnlich wie die Watt-Zahl bei einem Verstärker. Dementsprechend inflationär fallen die Angaben aus: 2000 Lumen bis 3000 Lumen sind inzwischen die Norm. Was nicht dazu erwähnt wird: Dies sind meist nur Maximalwerte in für das Heimkino nicht geeigneten Dynamik-Modi. Real kalibriert (sprich bei richtigen Farben) verbleiben oft nur 60% dieser Werksangaben. Doch das ist auch gar nicht so schlimm, denn für ein ansprechend leuchtendes Bild unter kontrollierten Lichtbedingungen (Abdunklung) im Heimkino reichen für die gängigen Bildbreite 1000 bis 1200 Lumen mehr als aus, im Gegenteil: Zu hohe Lichtleistungen haben meist einen schlechteren Schwarzwert zur Folge, der im Heimkino ebenso wichtig ist, weil viele Filmszenen eben dunkel sind. Wirkliche „Lichtkanonen“ braucht man nur, wenn man tagsüber ohne Abdunklung projizieren will, doch dann reichen auch 2000 bis 3000 Lumen nicht. Ergo: Lassen Sie sich nicht zu sehr von der Lumen-Zahl beeinflussen, zu dunkle Heimkinobeamer gibt es so gut wie nicht mehr!
Kontrast
Wie gerade erwähnt ist der Schwarzwert nicht minder wichtig für eine gute Bildqualität. Je dunkler dieser ist, desto plastischer wirken Nachtszenen. Aus dem Verhältnis zwischen Schwarzwert und Helligkeit resultiert der Kontrast. Auch beim Kontrast finden sich nur selten reale Werte in den technischen Daten der Hersteller, sondern lediglich praxisferne Maximalangaben. Wichtig ist vor allem der native Kontrast: Ab einem Wert von 1000:1 ist das Bild „ansehbar“, gut wird es ab ca. 2000:1 und wirklich plastisch ab 5000:1. Nur teure Projektoren jenseits der €2000.- Marke erreichen letztere Kategorie, tatsächlich sind ein guter Schwarzwert und Kontrast die Vorteile, die man bei Beamern am teuersten erkaufen muss.
Auflösung / Schärfe
Wenig kompliziert ist das Thema Auflösung, derzeit sind nur zwei Varianten bei Heimkinobeamern im Umlauf: FullHD und UltraHD (4K). FullHD entspricht der Auflösung von nahezu allen Fernsehsendern, Streaming-Apps und der Bluray. Mit einem FullHD Projektor ist man also für das Hier und Jetzt bestens gerüstet. Wie bei den Fernsehern, wird FullHD zwar sukzessive durch 4K / UHD ersetzt werden, doch wird dies noch viele Jahre dauern und derzeitige 4k Projektoren sind noch ein teures Vergnügen: Mindestens €7000.- (UVP) sollte man übrig haben, um in den echten 4K Genuss zu kommen.
Nicht minder wichtig zur Auflösung ist die optische Schärfe, die von der Güte des Objektivs abhängt. In der Regel wirken DLP Projektoren bei gleicher Auflösung etwas schärfer, als ihre LCD Konkurrenten, weil sie mit nur einem einzigen Panel auskommen und so keine Farbränder durch Konvergenzverschiebungen aufkommen können. Auch die Bewegungsschärfe ist nicht zu vernachlässigen, denn idR haben wir es bei Filmen mit bewegten Bildern zu tun. Die Bewegungsschärfe ist vor allem bei Modellen mit so genannter 120Hz „Zwischenbildberechnung“ besonders gut, die bei Geräten ab €1000.- zu finden ist.
Farbdarstellung
„Last but not least“ ist neben Helligkeit, Kontrast und Schärfe auch die Farbdarstellung ein wesentliches Qualitätsmerkmal. Ein guter Heimkinoprojektor ist in seinem Lichtweg so optimiert, dass er den HD- bzw. den sRGB- Farbstandard genau abdeckt.
Achten sie deshalb auf eine „sRGB“ bzw. „HD 709“ Farbabdeckung in den technischen Daten, nahezu alle Hersteller erwähnen dies, wenn vorhanden.
Fazit
Das war sie auch schon, die Liste der wichtigsten Grundeigenschaften bei Heimkinobeamern. Wenn Sie sich vor dem Kauf mit diesen Aspekten beschäftigen und sich beim Händler genau erkundigen, bleiben Ihnen anschließende Enttäuschungen beim ersten Filmabend daheim erspart. Für eine optimale Beratung wird daher das gesamte Telefon-Team von BeamerDiscount regelmäßig geschult und kann Ihnen auch bei kniffligen Fragen objektiv und ehrlich zur Seite stehen.
Noch authentischer ist nur der persönliche Bildvergleich, der in den Vorführräumen unserer Heimkino-Partner in ganz Deutschland möglich ist. Auch ohne Voranmeldung sind sie dort stets herzlich willkommen!
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